Über Mich

Sabine Bucher-Thumm

1959 geboren, Mutter von zwei erwachsenen Kindern

Durch meine privaten Ereignisse habe ich mich neu orientiert und dadurch den spirituellen Weg gefunden und gewählt.

Vor vielen Jahren ist mein Bruder mit 24 Jahren durch einen Verkehrsunfall aus meinem Leben gerissen worden. Ich war 21 Jahre alt und habe damals die Trauer regelrecht verdrängt, unwissend, wie wichtig die einzelnen Trauerphasen sind. Ich wollte ihn nicht loslassen, er war mein Gegenstück und uns verband eine tiefe Seelengemeinschaft. Wir sind zu sechst aufgewachsen und haben uns in einer autoritären Erziehung gegenseitig gestützt. Viele Entscheidungen in meinem Leben habe ich durch Gedenken an seinen Tod abhängig gemacht. Sollte er denn umsonst gestorben sein?

Nach dem Ende meiner langjährigen Ehe habe ich angefangen, mich selbst zu reflektieren. Ich habe über Jahrzehnte nur funktioniert, ohne in mich hinein zu horchen. Fragen tauchten auf: Wer bin ich wirklich? Wo gehöre ich hin? Was ist mir wichtig? Was ist mein Lebensziel?
Ich meldete mich kurzerhand zu einem spirituellen Grundkurs im Kloster Wülfinghausen an. Es war eine wunderschöne und besinnliche Zeit in der Stille, um in die Tiefe zu gehen.

Plötzlich wuchs in mir ein unheimlicher Drang, die Liebe in meinem Herzen zu spüren. Ich hatte das Gefühl, durch den Tod meines Bruders, mein Herz verschlossen zu haben. Niemandem gewährte ich Zutritt in mein Inneres. - Aus Angst.

Ich wollte eine längere Zeit Im Kloster verbringen. Wülfinghausen vermittelte mir hierfür die Adresse zur Communität Casteller Ring auf dem Schwanberg bei Rödelsee. Ich nahm mir eine vierwöchige Auszeit, Arbeiten und Beten, Zeiten der Stille, um mal ein bisschen tiefer in mich hinein zu schauen und auch zu „fühlen“. Meine Masken abzulegen - ein längerer Prozess. Loszulassen. Ansichten und Überzeugungen hindern uns daran, wir selbst zu sein. Nicht akzeptierte Erfahrungen sammeln sich in unserer Seele an. Eine ganz besondere Hilfe während meines Aufenthaltes war die Zeit in der wöchentlichen Musiktherapie und das gemeinsame Singen in den Abendstunden. Ich war das erste Mal in meinem Leben frei von irgendwelchen Gedanken.

Und schließlich führte mich mein Weg zu Beate Seemann. Dieser Weg war sofort stimmig für mich. Bei ihr machte ich die Ausbildung zum Geistigen Heilen nach SOULSOMA, und hier wurde mir die spirituelle Richtung bewusst geöffnet: Immer wieder aufs Neue in mir heil zu werden.

Ich bin dankbar in diese große Familie hineingeboren zu sein, um meine Erfahrungen zu machen.
Ich bin dankbar für meine beiden tollen Kinder.
Ich bin dankbar für die beiden Männer, die mich ein Stück in meinem Leben begleitet haben. Die Hälfte des einen steckt in meinen Kindern und das Einfühlungsvermögen des anderen hat wesentlich zu ihrer Entwicklung beigetragen.
Und jetzt bin ich dankbar, meinen eigenen Weg zu gehen, in meinem eigenen Tempo und in meinem Rhythmus.

Das Leben ist spannend und voller Wandel.

Für mich ist Geistiges Heilen untrennbar verbunden mit einer spirituellen Lebenseinstellung und einer inneren menschlichen Haltung. Diese basiert auf dem Glauben an ein universelles Bewusstsein.

Wir sind alle Glieder in einer endlosen Kette, und unsere Aufgabe ist es, Liebe, Wissen und Respekt weiterzugeben. Ein Leben, indem man nichts weitergäbe, wäre bedeutungslos, weil es nur einen Sinn für einen selbst gehabt hätte. Wer hingegen nackt stirbt, hat alles zurückgegeben. Und ich hoffe, dass ich lange genug lebe, um genauso, nackt, zu sterben.


Jean-Claude Biver